Antibiotikaresistente Bakterien

Die immer mehr auf Hochleistung getrimmte Fleisch- und Milchproduktion der Schweizer Landwirtschaft fordert einen hohen Preis. Heute werden in der Schweiz pro Jahr rund 30 000 Kilogramm, davon waren 1 440 Kilogramm kritische Antibiotika (Reserve-Antibiotika) in der Tierhaltung eingesetzt und das häufig auch prophylaktisch.

Dieser Antibiotikaeinsatz fördert die Entstehung von antibiotikaresistenten Bakterien. Diese gelangen via Gülle und Mist auf landwirtschaftlich genutzte Flächen und verursachen den Eintrag von Antibiotikaresistenzen in die Lebensmittelkette (Gemüse, Früchte) und in die Gewässer. Sie werden sogar in unserem Trinkwasser nachgewiesen.

Die antibiotikaresistenten Bakterien wurden von der Eidgenössischen Fach­kommis­sion für biologische Sicherheit schon 2014 zur „grössten Bedrohung für die Gesundheit der Bevölkerung in der Schweiz“ erklärt. Denn wenn immer weniger wirksame Antibiotika bereitstehen, kann uns das medizinisch 100 Jahre zurückwerfen, in eine Zeit vor der Entdeckung der lebensrettenden Antibiotika.

Foto: Klaus Petrus

Trotzdem dürfen Antibiotika in der Tierhaltung weiterhin prophylaktisch eingesetzt werden. Mit der Teilrevision der Tierarzneimittelverordnung (TAMV) vom 1. April 2016 wurde leider nur eine Einschränkung der Abgabe von Antibiotika auf Vorrat eingeführt – jedoch kein Verbot – wenn diese zur Prophylaxe eingesetzt werden.

Eine Nutztierhaltung ohne regelmässigen oder prophylaktischen Einsatz von Antibiotika wird erfolgreich praktiziert. Eine solche Tierhaltung muss gefördert, unterstützt und so zur Norm werden.

Daher fordert die Initiative unter anderem, dass Landwirtschaftsbetriebe, die Antibiotika in der Tierhaltung prophylaktisch einsetzen oder deren Produktionssystem einen regelmässigen Einsatz von Antibiotika nötig macht, von den Direktzahlungen ausgeschlossen werden.

Argumente

Quellen:
Medikamentenmissbrauch bei Nutztieren – Millionen Hühner mit Reserve-Antibiotika behandelt
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