Unsere Subventionen nachhaltig einsetzen
Die Trinkwasserinitiative verlangt, dass unsere Steuermilliarden zukünftig in eine pestizidfreie Lebensmittelproduktion fliessen, die Antibiotika nicht prophylaktisch einsetzt und einen Tierbestand hält, den sie mit einheimischem Futter ernähren kann. Nebst den Steuermilliarden sollen die Bäuerinnen und Bauern mit Forschung, Bildung und Investitionshilfen unterstützt werden. Zum Schutz unser Gesundheit, der Biodiversität, der Böden, des Wassers, des Klimas – dies sind die Grundlagen unserer Nahrungsmittelproduktion.
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Ohne die Trinkwasserinitiative bleibt die Qualität unseres Trinkwassers durch die industrielle, von Pestiziden, Importfutter und Antibiotika abhängige Lebensmittelproduktion dauerhaft bedroht.
Das Ausmass der Belastung belegen aktuelle Messungen und Berichte des Bundesamts für Umwelt. Mindestens eine Million Menschen in der Schweiz konsumieren Trinkwasser, das mit Pestizidrückständen über dem gesetzlichen Grenzwert belastet ist.
Die heutige industrielle Landwirtschaft schafft drei Probleme für das Trinkwasser:
1. Pestizide und deren Abbauprodukte gelangen via Böden und Gewässer in unser Trinkwasser. Mehr dazu hier.
2. Durch die mit Importfutter künstlich überhöhte Produktion von Fleisch, Milch und Eiern gelangt viel zu viel Gülle und Ammoniak in die Böden, in die Luft und in die Gewässer. Dies führt zu überhöhten Nitratbelastungen im Grund- und Trinkwasser. Ammoniak belastet zudem unsere Lungen mit Feinstaub, zerstört die Biodiversität und schadet dem Klima. Mehr dazu hier.
3. In der intensiven Nutztierhaltung werden tonnenweise Antibiotika eingesetzt, zum grossen Teil prophylaktisch. Das fördert die Entwicklung von antibiotikaresistenten Bakterien, die bereits heute zu den grössten Bedrohungen für die Gesundheit der Schweizer Bevölkerung zählen. Diese gelangen via Gülle und Mist auf landwirtschaftlich genutzte Flächen und so auch in unsere Nahrung, in die Gewässer und in unser Trinkwasser. Mehr dazu hier
Pestizide gefährden unsere Gesundheit
Die in der Landwirtschaft eingesetzten Pestizide gelangen in unser Trinkwasser. Eine Million Menschen in der Schweiz konsumieren derzeit Trinkwasser, das die Grenzwerte für Pestizide überschreitet – das gefährdet unsere Gesundheit. Vielerorts ist dadurch eine Versorgung mit einwandfreiem Trinkwasser nicht mehr möglich.
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Mit unseren Steuermilliarden werden Fehlanreize gesetzt, die die Bäuerinnen und Bauern vom Pestizid-Tropf von Syngenta und Bayer abhängig machen. Damit wird unsere Gesundheit gefährdet, die Biodiversität zerstört und unser Trinkwasser verschmutzt. Mehr als eine Million Menschen in der Schweiz trinken pestizidbelastetes Trinkwasser, das nicht den gesetzlichen Vorschriften entspricht. Vielerorts ist dadurch eine Versorgung mit einwandfreiem Trinkwasser nicht mehr möglich.
Durch das Umlenken der Milliarden in eine «pestizidfreie Produktion», wird diese zur Norm und pestizidfreie Lebensmittel für alle erschwinglich. Die im Biolandbau eingesetzten Stoffe sind von der Initiative nicht betroffen, dies wird durch ein Gutachten zum Initiativtext bestätigt. Mehr dazu hier.
Antibiotikaresistenzen sind lebensbedrohlich
Durch den übermässigen Einsatz von Antibiotika in der Tierhaltung entwickeln sich antibiotikaresistente Bakterien. Diese lebensbedrohlichen Bakterien gelangen via Gülle und Mist auf die Felder und von dort in unsere Nahrung. Sie werden sogar in unserem Trinkwasser nachgewiesen.
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Der seit Jahrzehnten übermässige und insbesondere der prophylaktische Einsatz von Antibiotika in der Schweizer Nutztierhaltung fördert die Bildung von antibiotikaresistenten Bakterien. Diese gelangen via Gülle und Mist auf landwirtschaftlich genutzte Flächen und verursachen den Eintrag von Antibiotikaresistenzen in die Lebensmittelkette (Gemüse, Früchte), in die Gewässer und sogar in unser Trinkwasser.
Die Eidgenössische Fachkommission für biologische Sicherheit erklärte 2014 antibiotikaresistente Bakterien zur «grössten Bedrohung für die Gesundheit der Bevölkerung in der Schweiz.» Wenn wir nichts unternehmen, drohen uns medizinische Zustände wie vor 100 Jahren, als Antibiotika noch nicht zur Verfügung standen.
Die Initiative fordert, dass in der Nutztierhaltung Antibiotika nicht mehr prophylaktisch eingesetzt werden. Entsprechende Anpassungen zur Verbesserung der Tierhaltung werden von zahlreichen Betrieben schon seit langem umgesetzt. Mehr dazu hier.
Importfutter führt zu Nitrat im Trinkwasser. Nitrat gilt als krebserregend.
Die Tierbestände für die Produktion von Fleisch und Eiern in der Schweiz sind heute durch den massiven Futterimport von 1,2 Mio. Tonnen pro Jahr künstlich überhöht. Die Folge sind Gülleüberschüsse, die zu Nitrat im Trinkwasser führen. Nitrat gilt als krebserregend.
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Die Schweizer Fleisch- Milch- und Eierproduktion ist stark vom Ausland abhängig. Jährlich werden 1,2 Millionen Tonnen Kraftfutter importiert, um die Nutztierbestände und damit die Produktion zu steigern. 50% des Schweizer Fleisches und 70% der Schweizer Eier und Poulets könnten ohne Importfutter gar nicht produziert werden.
Das Importfutter mit seinem hohen Nährstoffgehalt führt in der Schweiz zu enormen Düngerüberschüssen in Form von Gülle und Ammoniak. Diese verursachen immense Umweltschäden, verschmutzen unser Trinkwasser und schädigen unsere Gesundheit.
Die Trinkwasserinitiative knüpft Subventionen an die Bedingung, dass die Tierbestände mit Schweizer Futter ernährt und so die Nährstoffkreisläufe geschlossen werden. Die Landwirtschaftsbetriebe können das Futter für ihre Tiere entweder wieder selber oder in Betriebsgemeinschaften produzieren oder Futter und Hofdünger regional austauschen bzw. gemeinsam nutzen. Mehr dazu hier.
Weitere Argumente
Die Initiative in Kürze – Flyer
Trinkwasserinitiative: Fakten und Hintergründe, 24. Juni 2020
Hintergrund und Tragweite der Trinkwasserinitiative – Gutachten des SFV/VSA
Für sauberes Wasser und eine intakte Umwelt braucht es die Trinkwasserinitiative
Ohne die Trinkwasserinitiative bleibt die Qualität unseres Trinkwassers durch die industrielle, von Pestiziden, Importfutter und Antibiotika abhängige Lebensmittelproduktion dauerhaft bedroht.
Das Ausmass der Belastung belegen aktuelle Messungen und Berichte des Bundesamts für Umwelt. Mindestens eine Million Menschen in der Schweiz konsumieren Trinkwasser, das mit Pestizidrückständen über dem gesetzlichen Grenzwert belastet ist.
Die heutige industrielle Landwirtschaft schafft drei Probleme für das Trinkwasser:
1. Pestizide und deren Abbauprodukte gelangen via Böden und Gewässer in unser Trinkwasser. Mehr dazu hier.
2. Durch die mit Importfutter künstlich überhöhte Produktion von Fleisch, Milch und Eiern gelangt viel zu viel Gülle und Ammoniak in die Böden, in die Luft und in die Gewässer. Mehr dazu hier. Dies führt zu überhöhten Nitratbelastungen im Grund- und Trinkwasser. Ammoniak belastet zudem unsere Lungen mit Feinstaub, zerstört die Biodiversität und schadet dem Klima. Mehr dazu hier.
3. In der intensiven Nutztierhaltung werden tonnenweise Antibiotika eingesetzt, zum grossen Teil prophylaktisch. Das fördert die Entwicklung von antibiotikaresistenten Bakterien, die bereits heute zu den grössten Bedrohungen für die Gesundheit der Schweizer Bevölkerung zählen. Diese gelangen via Gülle und Mist auf landwirtschaftlich genutzte Flächen und so auch in unsere Nahrung, in die Gewässer und in unser Trinkwasser. Mehr dazu hier
Die Trinkwasserinitiative lenkt die Subventionen in nachhaltige Lebensmittelproduktion und sorgt für gesunde Nahrungsmittel
Um endlich die seit über 20 Jahren geltenden Umweltziele der Landwirtschaft zu erreichen, ist die Trinkwasserinitiative unerlässlich. Sie lenkt dazu unsere Steuermilliarden in eine Lebensmittelproduktion, die
• pestizidfrei produziert
• die Biodiversität erhält
• Antibiotika nicht prophylaktisch einsetzt
• einen Tierbestand hält, den sie mit Schweizer Futter ernähren kann
Bei diesem Systemwechsel werden die Bäuerinnen und Bauern zusätzlich mit Bildung, Forschung und Investitionshilfen unterstützt, damit sowohl Qualität und Ertrag als auch ihr Einkommen nachhaltig gesichert sind. Mehr dazu hier.
Die Schweizer Bauerfamilien werden durch die Initiative gestärkt und unterstützt
Die von der Initiative vorgesehene Umlenkung der Subventionen wird es den Landwirt*innen ermöglichen, im Einklang mit den natürlichen Lebensgrundlagen wirtschaftlich erfolgreich zu produzieren. Das schafft Perspektiven für die Zukunft.
Nebst den Direktzahlungen erhalten Landwirt*innen zusätzlich Unterstützung von der landwirtschaftlichen Forschung, Beratung und Ausbildung sowie Investitionshilfen. Zudem bietet die achtjährige Übergangsfrist der Initiative den Landwirt*innen genügend Zeit für die nötige Umorientierung. Mehr dazu hier.
Die Initiative stärkt die Ernährungssicherheit und macht uns unabhängiger vom Ausland
Die Initiative reduziert die Auslandsabhängigkeit unserer Lebensmittelproduktion wesentlich. Derzeit ist die Schweizer Landwirtschaft abhängig von substanziellen Importen von Futtermitteln, Pestiziden, Antibiotika, Erdöl etc. Um eine Nahrungsmittelkalorie zu produzieren, werden zwei Kalorien importiert! Bei geschlossenen Grenzen würde die Schweizer Landwirtschaft mit der heutigen Produktionsweise nach kurzer Zeit kollabieren.
Es trifft nicht zu, dass pestizidfreie Produktion per se geringere Erträge liefert, wie zum Beispiel Roland Lenz mit seinem Weingut eindrücklich zeigt. Ein Team um Chunjie Li von der China Agricultural University hatte über 226 Mischkulturexperimente auf allen Kontinenten untersucht und kam zum Resultat: Mischkulturen führen bei grossen und bei kleinen Betrieben, bei agrarökologischen und bei industriellen Monokultur-Landwirtschaften zu grossen Ertragsgewinnen, bei gleichzeitiger Reduktion von Dünger und Pestiziden. Im globalen Durchschnitt ergeben Mischkulturen fast dreissig Prozent (20-30%) mehr Ertrag auf gleicher Fläche als Monokulturen. Oder umgekehrt: Für den gleichen Ertrag braucht es fast dreissig Prozent weniger Land. Bei Getreide liegt der durchschnittliche Ertragszuwachs bei 2,1 Tonnen pro Hektare. Je höher die Artenvielfalt, desto mehr Ertrag in der Landwirtschaft.
Mit verstärkten Forschungsinvestitionen sowie Bildung und Investitionshilfen in innovative nachhaltige Anbauformen – wie von der Trinkwasserinitiative vorgesehen – können im ökologischen pestizidfreien Landbau neue Methoden und Massnahmen entwickelt und die Erträge weiter optimiert werden.
In Zukunft wird die Schweiz ohnehin weniger Lebensmittel importieren müssen, da der 2017 vom Volk angenommene Ernährungssicherheitsartikel eine Verringerung des Food Waste vorschreibt. Wenn wir weniger Lebensmittel verschwenden (derzeit 2,8 Millionen Tonnen bzw. 30-50%), sinken die Importe. Der heutige Food Waste der Schweiz wird auf, 500’000 ha Ackerland und 320’000 ha Weideland angebaut!
Importierte Lebensmittel müssen in den Herkunftsländern nachhaltig produziert werden
2017 hat die Schweizer Bevölkerung den Gegenentwurf zur Ernährungssicherheitsinitiative des Bauernverbandes in der Verfassung verankert. Der neue Verfassungsartikel beinhaltet auch grenzüberschreitende Handelsbeziehungen, die «zur nachhaltigen Entwicklung der Land- und Ernährungswirtschaft beitragen» – in der Schweiz wie auch im Ausland. Damit muss der Bundesrat und das Parlament Nachhaltigkeitskriterien für Importe einführen.
Gesunde, ökologische Lebensmittel werden durch die Initiative für alle erschwinglich
Würden die Folgekosten der von Pestiziden, Importfutter und Antibiotika abhängigen Lebensmittelproduktion – geschätzt 7,6 Milliarden Franken jährlich – direkt auf den Verkaufspreis aufgeschlagen, wären umweltzerstörend produzierte Lebensmittel im Laden nicht mehr billiger als ökologische Produkte. Doch heute sind ökologisch produzierte Lebensmittel im Laden teurer als solche, deren Produktion die Umwelt zerstört, das Trinkwasser verschmutzt und unsere Gesundheit aufs Spiel setzt. Das liegt vor allem an der Preispolitik der Grossverteiler, die für ökologische Lebensmittel üppige Aufschläge verlangen, da sie ja für die Folgeschäden nicht aufkommen müssen. Mit der Umlenkung der Subventionen in eine ökologische Lebensmittelproduktion durch die Trinkwasserinitiative werden ökologische Produkte Norm und somit für alle erschwinglich.
Schon heute stellt beispielsweise Grossbäcker Fredy Hiestand sein Brot zu 100% aus pestizidfreiem Getreide her – ohne Verteuerung für die Konsument*innen. Dass die Migros-Bäckerei Jowa diesem Beispiel folgen will, beweist die Konkurrenzfähigkeit des pestizidfreien – also auch TWI-kompatiblen – Anbaus. Solche Pioniere widerlegen die Mär der Agrarlobby, dass ökologische Schweizer Produkte durch die Trinkwasserinitiative unerschwinglich werden.
Subventionen fliessen in eine pestizidfreie Produktion – für sauberes Trinkwasser.
Mit unseren Steuermilliarden werden Fehlanreize gesetzt, die die Bäuerinnen und Bauern vom Pestizid-Tropf von Syngenta und Bayer abhängig machen. Damit wird unsere Gesundheit gefährdet, die Biodiversität zerstört und unser Trinkwasser verschmutzt. Mehr als eine Million Menschen in der Schweiz trinken pestizidbelastetes Trinkwasser, das nicht den gesetzlichen Vorschriften entspricht. Vielerorts ist dadurch eine Versorgung mit einwandfreiem Trinkwasser nicht mehr möglich.
Durch das Umlenken der Milliarden in eine «pestizidfreie Produktion», wird diese zur Norm und pestizidfreie Lebensmittel für alle erschwinglich. Die im Biolandbau eingesetzten Stoffe sind von der Initiative nicht betroffen, dies wird durch ein Gutachten zum Initiativtext bestätigt. Mehr dazu hier.
Für Biobetriebe ändert sich bei einer «pestizidfreien Produktion» nichts
Unter einer «pestizidfreien Produktion» versteht die Initiative eine Lebensmittelproduktion, die keine chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmittel einsetzt. Die im Biolandbau eingesetzten Stoffe sind von der Initiative nicht betroffen, dies wird durch ein Gutachten zum Initiativtext bestätigt. Im biologischen Anbau ändert sich durch die Trinkwasserinitiative also nichts. Mehr dazu hier.
Die Trinkwasserinitiative stärkt den Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort Schweiz
Die Initiative verpflichtet den Bund, die «landwirtschaftliche Forschung, Beratung und Ausbildung sowie Investitionshilfen gezielt auf eine Nahrungsmittelproduktion auszurichten, die zunehmend ohne Pestizide und prophylaktischen Antibiotikaeinsatz auskommt.» Dies stärkt die Forschung und Entwicklung umweltgerechter und nachhaltiger Produktionssysteme, die Züchtung resistenter Sorten und das Know-how für die Produktion hochwertiger und unbelasteter Lebensmittel. Damit verbessert die Initiative das Image von Schweizer Lebensmitteln und stärkt den Wissenschaftsstandort Schweiz. Gegenüber der internationalen Konkurrenz ergibt dies Vorteile und einen gewichtigen Wissensvorsprung. Mehr dazu hier.
Futtermittel dürfen weiterhin zugekauft und unter Betrieben ausgetauscht werden
Zu viele Nutztiere, die mit Importfutter ernährt werden, überdüngen die Schweiz mit Gülle und und dem stickstoffhaltigen Gas Ammoniak. Dadurch zerstören wir die Biodiversität, heizen das Klima auf und belasten unser Trinkwasser mit Nitrat. Diese Überdüngung wird mit Steuergeldern noch angekurbelt: 82% unserer Steuergelder fliessen in die Tierproduktion, nur 18% in die Pflanzenproduktion. Die Trinkwasserinitiative lenkt die Subventionen daher in Betriebe, die ihre Tiere aus Schweizer Boden ernähren können.
Sowohl die Botschaft des Bundesrates als auch ein unabhängiges juristisches Gutachten bestätigen, dass gemäss Initiativtext Futter und Hofdünger regional zugekauft oder Betriebsgemeinschaften gebildet werden können. Die Tiere können auch wie bisher auf Alpen in die Sömmerung gegeben werden. Nicht mehr subventioniert werden sollen Nutztierbestände, die auf Importfutter angewiesen sind. Mehr dazu hier.
Der prophylaktische Einsatz von Antibiotika ist nicht verboten
Nach derzeit geltendem Recht ist der prophylaktische Einsatz von Antibiotika weiterhin zulässig. Bei der Teilrevision der Tierarzneimittelverordnung (TAMV) vom 1. April 2016 wurde zwar eine Einschränkung der Abgabe von Antibiotika auf Vorrat eingeführt – jedoch kein Verbot. Die Trinkwasserinitiative lenkt die Subventionen um, damit die Bäuerinnen und Bauern ihre Tierhaltung so verbessern können, dass sie nicht mehr auf den prophylaktischen Antibiotikaeinsatz angewiesen sind. Mehr dazu hier.
Die Trinkwasserinitiative unterstützt eine Landwirtschaft, die Antibiotika in der Tierhaltung nicht mehr prophylaktisch einsetzt
Der seit Jahrzehnten übermässige und insbesondere der prophylaktische Einsatz von Antibiotika in der Schweizer Nutztierhaltung fördert die Bildung von antibiotikaresistenten Bakterien. Diese gelangen via Gülle und Mist auf landwirtschaftlich genutzte Flächen und verursachen den Eintrag von Antibiotikaresistenzen in die Lebensmittelkette (Gemüse, Früchte), in die Gewässer und sogar in unser Trinkwasser.
Die Eidgenössische Fachkommission für biologische Sicherheit erklärte 2014 antibiotikaresistente Bakterien zur «grössten Bedrohung für die Gesundheit der Bevölkerung in der Schweiz.» Wenn wir nichts unternehmen, drohen uns medizinische Zustände wie vor 100 Jahren, als Antibiotika noch nicht zur Verfügung standen.
Die Initiative fordert, dass in der Nutztierhaltung Antibiotika nicht mehr prophylaktisch eingesetzt werden. Entsprechende Anpassungen zur Verbesserung der Tierhaltung werden von zahlreichen Betrieben schon seit langem umgesetzt. Mehr dazu hier.
Die Trinkwasserinitiative schützt Biodiversität und Artenvielfalt
Viele Arten von Bienen, Insekten, Vögeln und Fischen, aber auch zahlreiche Pflanzen sind in der Schweiz vom Aussterben bedroht. Der Einsatz von Pestiziden und die Gülle- und Ammoniaküberschüsse aus den von Importfutter abhängigen Nutztierbeständen sind hauptverantwortlich für die Zerstörung der Biodiversität. 60% der Insektenarten in der Schweiz sind gefährdet. Das Insektensterben, insbesondere bei den Bienen, bedroht unsere Lebensmittelproduktion. Vögeln und Fischen fehlt die Nahrungsgrundlage. Mehr dazu hier.
Wegen zu viel Gülle müssen vier Seen in der Schweiz künstlich belüftet werden
Aufgrund der Belastungen durch Phosphat aus zu viel Gülle müssen der Baldeggersee, der Hallwilersee, der Sempachersee und der Greifensee bereits seit Jahrzehnten künstlich belüftet werden. Die Kosten dafür tragen die Steuerzahler.
Gleichzeitig fliessen 82% unserer Subventionsgelder in die Tierproduktion, nur 18% in die Pflanzenproduktion. Mitunseren Steuergeldern heizen wir also genau die von Importfutter abhängige Fleisch-, Milch- und Eierproduktion an, die für die Seen so schädlich ist. Das ist absurd! Die Trinkwasserinitiative führt dazu, dass die Seen wieder aufatmen können. Mehr dazu hier.
Wie wenig Schweiz tatsächlich in Schweizer Fleisch steckt
Die Schweizer Fleisch- Milch- und Eierproduktion ist stark vom Ausland abhängig. Jährlich werden 1,2 Millionen Tonnen Kraftfutter importiert, um die Nutztierbestände und damit die Produktion zu steigern. 50% des Schweizer Fleisches und 70% der Schweizer Eier und Poulets könnten ohne Importfutter gar nicht produziert werden.
Das Importfutter mit seinem hohen Nährstoffgehalt führt in der Schweiz zu enormen Düngerüberschüssen in Form von Gülle und Ammoniak. Diese verursachen immense Umweltschäden, verschmutzen unser Trinkwasser und schädigen unsere Gesundheit.
Die Trinkwasserinitiative knüpft Subventionen an die Bedingung, dass die Tierbestände mit Schweizer Futter ernährt und so die Nährstoffkreisläufe geschlossen werden. Die Landwirtschaftsbetriebe können das Futter für ihre Tiere entweder wieder selber oder in Betriebsgemeinschaften produzieren oder Futter und Hofdünger regional austauschen bzw. gemeinsam nutzen. Mehr dazu hier.
Importfutter enthält hohe Nährwerte (kcal) und verursacht enorme Gülleüberschüsse
Die vom Schweizer Bauerverband und der Fleischvermarktungsorganisation Proviande kommunizierte Futtermittel-Eigenversorgung der Schweiz mit 85% scheint auf den ersten Blick hoch. Dieser Wert bezieht sich jedoch rein auf das Gewicht und ist vor allem durch die hohe Verfügbarkeit von Gras bedingt (mehr als zwei Drittel der Schweizer Landwirtschaftsflächen sind Weide- oder Grasland). Für die Fütterung entscheidend ist aber der Nährwert (kcal) des Futters: In den 15% Importfutter (Soja und Getreide) steckt ein so hoher Nährwert, dass damit 50% des Schweizer Fleisches und 70% der Schweizer Eier hergestellt werden.
Für den Anbau der importierten Futtermittel wird im Ausland eine Fläche benötigt, die grösser ist als alle Ackerflächen der Schweiz zusammen. Unsere Landwirtschaft degeneriert so immer mehr zu einer bodenunabhängigen industriellen Tierproduktion mit hoher Auslandsabhängigkeit.
Der Nährwert ist auch entscheidend für die Umweltfolgen, denn er führt zu enormen Überschüssen an Gülle, Ammoniak und Nitrat. Diese gefährden die Gewässer und belasten unsere Gesundheit. Hier mehr Informationen zu diesem Thema, die auf der Proviande-Webseite nicht zu finden sind. (Die Fleischvermarktungsorganisation Proviande wird mit unseren Steuergeldern unterstützt.) Mehr dazu hier.
Gezielte Desinformation via Werbung
Durch die Werbung wird den Konsument*innen eine völlig verzerrte Vorstellung von der Tierhaltung in der Schweiz vermittelt. Die Realität der intensiven Mastbetriebe und erst recht der Schlachthöfe wird der Öffentlichkeit dagegen gezielt vorenthalten.
Bei Importfleisch kann die Schweiz schon heute Tierwohlstandards setzen
Der Bundesrat kann schon heute aus Gründen des Tierschutzes die Ein-, Durch- und Ausfuhr von Tieren und Tierprodukten an Bedingungen knüpfen, einschränken oder verbieten (TSchG Art. 14).
Die Schweiz kann zudem dafür sorgen, dass auch ausländische Produzent*innen ähnlich hohe Produktionsstandards einhalten, wie sie in der Schweiz gelten. Den Weg hat das Volk 2017 mit dem Ernährungssicherheitsartikel, der vom Bauernverband lanciert wurde, geebnet. Er sieht vor, dass nur noch nachhaltig produzierte Lebensmittel importiert werden dürfen.
Die Migros hat ihrer Kundschaft das Versprechen gegeben, ab 2020 nur noch tierische Produkte zu importieren, welche nach Schweizer Tierschutznormen produziert wurden. Und auch Coop setzt sich dafür ein, dass Importfleisch von Tieren stammt, deren Haltung mindestens der Schweizer Tierschutzgesetzgebung entspricht.
Bauernbetriebe können, wenn sie auf Direktzahlungen verzichten, nicht noch intensiver produzieren
Schon mit der heutigen Produktionsweise erreicht die Schweizer Landwirtschaft trotz Subventionen die rechtlich geltenden Umweltziele nicht und verstösst gegen Gewässerschutz- und Umweltgesetze. Die bestehenden Gesetze müssen aber mit oder ohne Subventionszahlungen eingehalten werden. Die Landwirtschaft muss also schon allein von Gesetzes wegen umweltfreundlicher werden.
Im Vergleich zur europäischen Landwirtschaft, die weltweit bereits eine der intensivsten ist, weist die Schweizer Landwirtschaft schon heute eine enorm hohe Produktionsintensität auf. Eine zusätzliche Intensivierung (mehr Einsatz von Kraftfuttermitteln, Pestiziden, höherer Tierbesatz, prophylaktische Antibiotika etc.) wäre mit den bestehenden Umweltgesetzen nicht vereinbar. Mehr dazu hier.
Der Pestizideinsatz im Siedlungs- und Verkehrsgebiet wird nicht durch Subventionen gefördert und ist daher nicht von der Initiative betroffen
Die Trinkwasserinitiative lenkt unsere Steuergelder in landwirtschaftliche Betriebe, die pestizidfrei produzieren. 85 bis 90% der Pestizide werden in der Landwirtschaft eingesetzt. Im Gegensatz zur Landwirtschaft wird der Pestizideinsatz im Siedlungs- und Verkehrsbereich nicht subventioniert und steht daher nicht im Fokus der Initiative. Mehr dazu hier.
Mikroverunreinigungen aus nichtlandwirtschaftlichen Quellen werden durch die laufende Aufrüstung der Kläranlagen bereits erheblich gemindert
Viele chemische Stoffe finden sich nach ihrer Anwendung als Mikroverunreinigungen in unseren Flüssen und Seen wieder. Der Bund hat bereits 2016 Massnahmen ergriffen, um die wichtigsten Kläranlagen mit weiteren Reinigungsstufen gegen Mikroverunreinigungen auszustatten. Derzeit verhandelt das Parlament, ob dieses Programm auf alle bestehenden Kläranlagen erweitert werden soll. Die Landwirtschaft kann an keine Kläranlage angeschlossen werden. Daher bleibt diese Milliardeninvestition wirkungslos gegenüber der Gewässerverschmutzung durch die Landwirtschaft.
Die intensive von Pestiziden, Importfutter und Antibiotika abhängige Lebensmittelproduktion widerspiegelt sich im Trinkwasser: Nitrat und viele Pestizidrückstände sind erwiesenermassen krebserregend und mittlerweile flächendeckend im Trinkwasser. Alarmierend ist dies, weil bei Krebs kein Höchstwert für eine akute Toxizität besteht, sondern bereits sehr tiefe Werte Krebs auslösen können. Nebst verschiedenen Krebsformen führen Pestizide zu Gehirnschäden, Alzheimer, Parkinson, verminderter Intelligenz, verminderter Fruchtbarkeit und anderen degenerativen Krankheiten und Schäden. Beim Essen können wir noch Bio wählen, beim Wasser nicht.
Zudem gelangen via Gülle antibiotikaresistente Bakterien auf unsere Felder und dadurch in unsere Lebensmittelkette und bedrohen unsere Gesundheit ganz direkt.
Leider können wir mit einer Initiative nicht alle Probleme lösen. Doch wir können mit der Trinkwasserinitiative dafür sorgen, dass unsere Steuermilliarden zukünftig in eine pestizidfreie Lebensmittelproduktion fliessen, die Antibiotika nicht prophylaktisch einsetzt und einen Tierbestand hält, den sie mit einheimischem Futter ernähren kann. Zum Schutz unser Gesundheit, der Biodiversität und den Grundlagen unserer Nahrungsmittelproduktion und sauberem Trinkwasser. Mehr dazu hier.
Die SBB planen im Gegensatz zur Landwirtschaft einen Ausstieg aus der Pestizidanwendung bis 2025
Die SBB hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2025 auf den Einsatz von Glyphosat zu verzichten, und generell auf eine Vegetationskontrolle ohne Pestizide zu setzen. Gemäss den Zahlen des Bundes belief sich die in der Schweiz verkaufte Menge an Glyphosat 2016 auf 203.9 Tonnen. Die SBB verbraucht gemäss ihren Angaben jährlich ca. 2-3 Tonnen Glyphosat, weniger als 2% der Gesamtmenge. Mehr dazu hier.
Die Prüfung und Zulassung von Pestizid-Wirkstoffen in der Schweiz ist lückenhaft und gefährdet unsere Gesundheit
Die Auswirkungen von Pestiziden auf Umwelt und Gesundheit, besonders ihre Verbreitung in den Gewässern, zeigen sich oft erst nach mehrjähriger Anwendung. Allein in den Jahren 2005-2020 mussten in der Schweiz 175 einst bewilligte Wirkstoffe für Pestizide vom Markt genommen werden, u.a. wegen Gesundheits- und Umweltschäden. Pestizide, die bereits vor vielen Jahren verboten wurden, belasten unser Grundwasser und somit auch unsere Gesundheit noch heute.
Ein aktueller Fall ist das Insektizid Chlorpyrifos, das seit Sommer 2020 verboten ist. Der Grund: Forschungsergebnisse zeigen, dass es das Gehirn von Ungeborenen schädigen kann. Das macht einmal mehr deutlich, wie unverantwortlich es ist, synthetische Chemikalien mit hoher biologischer Giftigkeit grossflächig auf Äckern, Reben und Obstkulturen auszubringen.
Dieses Lotteriespiel mit unserer Gesundheit wollen wir mit der Initiative beenden. Chemisch-synthetische Pestizide braucht es für eine produktive Landwirtschaft nicht. Bereits seit Jahrzehnten produzieren Tausende von Bäuerinnen und Bauern im Einklang mit den Anliegen der Trinkwasserinitiative biologische Lebensmittel – ohne giftige, chemisch-synthetische Pestizide. Sie weisen uns die Zukunft. Mehr dazu hier.
Der Bund setzt Gewässerschutz nicht um, erhöht aber die Grenzwerte für Pestizide
Statt das Gewässerschutzgesetz konsequent anzuwenden und bei Grenzwertüberschreitungen den Pestizideinsatz einzuschränken, hat der Bund die Grenzwerte in Oberflächengewässern per 1. April 2020 für 14 Pestizide sogar noch erhöht.
Diese Grenzwerterhöhungen sind ein Freipass für die Landwirtschaft, noch mehr Pestizide einzusetzen und verletzen das Vorsorgeprinzip. Mehr dazu hier.